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Psychokardiologie

Der Zusammenhang zwischen Herz und Seele ist seit Jahrtausenden ein faszinierender Gegenstand des Denkens, der Wahrnehmung und der Forschung des Menschen.

Damit beschäftigt sich in den letzten Jahrzehnten die PSYCHOKARDIOLOGIE.

 

Die Psychokardiologie ist ein wissenschaftliches Fachgebiet und ist Teil der Psychosomatik. Sie umfasst die Wissensbestände der bio-psycho-sozialen Faktoren hinsichtlich der Entstehung, des Verlaufs, der Rehabilitation und der Krankheitsverarbeitung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Dies entspricht einer ärztlichen Haltung, die bei allen Patienten organische, psychische und soziale Einflüsse auf Entstehung und Verlauf von Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie das Erleben und Verhalten des Patienten in seinem Kranksein und in Beziehung zu seiner Umwelt berücksichtigt.

 

Psychosoziale Belastungsfaktoren wie De­pression, Angst, chronischer Stress, niedriger sozialer Status oder Einsamkeit sind mit einem erhöhten Herz-Kreislauf-Erkrankungsrisiko und einem ungünstigeren Verlauf nach Krankheitseintritt verbunden. (K.H. Ladwig et a. 2013). Depressionen, aber auch „nur“ depressive Verstimmungen erhöhen sowohl das Risiko für die Entwicklung einer Koronaren Herzerkrankung als auch das Risiko für einen ungünstigen Verlauf der Erkrankung (A. Nicholson et al., 2006).

Bei Patienten mit Herzinsuffizienz treten depressive Störungen 2-4-mal häufiger auf als bei der Allgemeinbevölkerung. Nach einem Herzinfarkt treten bei ca. 30% der Patienten depressive Störungen auf und erschweren den Krankheitsverlauf. Bei ca. 5-10% der Patienten kommt es zu behandlungsbedürftigen Angststörungen.

Aus all diesen Gründen ist es besonders wichtig, dass die Psychokardiologie sich mit diesen Faktoren beschäftigt. Denn nur mit einer ganzheitlichen Behandlung – körperlich und seelisch – können diese Risiken reduziert werden.

Dazu gehören klassische medizinisch-kardiologische Maßnahmen, Medikamente, das ärztliche Gespräch, Entspannungstechniken und eventuell eine psychologisch-psychotherapeutische Behandlung. Aber auch eine medikamentöse antidepressive oder angstlösende Therapie kann hilfreich sein.

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